Hinweis: Das ist der 3. Teil unserer Rundreise durch Australien.
Am 11.09.. sollen wir um 8:00 Uhr unseren Camper bekommen. Daher heißt es früh raus, da wir noch ein ganzes Stück mit dem Taxi fahren müssen, bis wir von unserem Hotel zum Flughafen gelangen. Vorher können wir aber noch frühstücken, da es ab 6:45 Uhr bereits etwas gibt.
Es ist zwar ein Taxi-Stand direkt vor dem Hotel, aber da ist natürlich keins, wenn man eins braucht. An der Rezeption ruft man uns aber eins und es ist auch innerhalb von 10 Minuten da. Die Fahrt zu Apollo dauert ca. 20 Minuten, es ist in der Nähe des Flughafens.
Bei Apollo werden wir auch direkt ganz freundlich von Wini empfangen. Wir sind die Ersten heute. Alle Formalitäten werden erledigt und dann stellt sich heraus, dass wir doch nicht den Trailfinder bekommen, sondern wieder den größeren Toyota Hilux, den wir schon auf Island hatten.
Wir kennen uns also mit vielen Dingen schon aus. Die Raumaufteilung ist nur komplett anders. Vorne ist nur Platz für Fahrer und Beifahrer, es gibt keine Rückbank. Dafür ist hinten viel mehr Platz und das Bett ist größer und wird wie beim Trailfinder mit einer Platte ausgezogen nachdem das Dach hochgestellt wurde.
Der Kilometerstand beträgt ziemlich genau 68000. Mal sehen, was da am Ende der Tour steht.
Zuerst werden mal alle Sachen ausgepackt und verstaut und alles wird genau unter die Lupe genommen.
Wini steht immer mit Rat und Tat zur Seite, sie ist wirklich nett. Zum Abschied schenkt sie uns noch einen Kaffeebereiter von Bodrum. Ist ja echt lieb, aber der Platz ist wirklich sehr begrenzt in dem Fahrzeug und so etwas brauchen wir wirklich nicht. Es gibt schon einen Toaster und einen Wasserkocher, den wir nicht brauchen, da wir meistens keinen Strom haben werden, alles Platzfresser. Natürlich nehmen wir den Kaffeebereiter freudig entgegen. Wini ist einfach nett.
Damit wir nicht nur irgendeine Notfallnummer haben, gibt sie uns dann noch ihre ganz persönliche Nummer. Sie hat uns echt ins Herz geschlossen!
Sie gibt uns noch den Tipp, dass es auch Supermärkte gibt, die sonntags nicht erst um 11 Uhr öffnen, dadurch können wir gut Zeit sparen. Wir reißen uns endlich von ihr los und fahren los.
Man ist das alles kompliziert. Das Schalten funktioniert spontan erst einmal nicht so gut, man muss erstmal erkunden, wo die Gänge überhaupt sind. Mit links ist das nicht so leicht. Und dann ist auch noch der Blinker rechts, au Backe!
Zum Glück ist der Supermarkt sehr nah und es geht nur zwei Mal links. Links ist klasse! Das geht gut, das können wir!
Es ist ein Großeinkauf, den wir machen müssen. Es dauert über eine Stunde, bis wir alles gefunden und ausgewählt haben. An der Kasse packt die Kassiererin alles in Plastiktüten. Sie hat viel zu tun. Es sind mehr als 10, die wir aber gut als Müllbeutel verwenden können.
Auch das muss alles im Camper verstaut werden und der kleine Kühlschrank ist randvoll.
Jetzt sollte es eigentlich zum Rays-Outdoor-Camping gehen. Wir stellen aber gerade fest, dass alle Märkte in Western Australia seit einigen Wochen geschlossen sind.
Als Alternative hatte wir noch den BCF-Outdoor ausgesucht. Dann geht es eben dahin! Das ist leichter gesagt, als getan! Man muss auch rechts abbiegen und das Schlimmste ist, man muss durch mehrere Kreisverkehre!
Das ist echt aufregend. Obwohl Sonntag ist, ist jetzt schon viel Verkehr. Richtig blöd wird es, als wir die Einfahrt zum Parkplatz verpassen. Wir müssen dann an der nächsten Ampel rechts komplett um die Insel fahren, um wieder in die Richtung zu kommen, da in der Mitte eine Insel ist. Das ist mit dem Camper richtig schwierig!
Jetzt erstmal durchatmen! Im Outdoor – Markt finden wir damn auch direkt eine Camping-Toilette, aber einen Grillrost und Single-Jumbo-Jaffle-Eisen bekommen wir nicht. Es gibt nur die kleine Ausführung und das als doppeltes Eisen. Das wollen wir nicht. Für unsere Zwecke ist es unpraktisch.
Wir versuchen es in einem anderen Markt weiter nördlich, es dauert aber einige Zeit und wir müssen höllisch aufpassen beim Abbiegen.
Hier bekommen wir leider auch nur den Grillrost. Es gibt auch keine Single-Jaffle-Eisen mehr. Man ist uns aber behilflich, indem man den nächsten Markt, der nur 10 Minuten entfernt ist anruft und die Eisen zurücklegen lässt. Na endlich!
Als wir bei diesem dritten Markt ankommen liegen die Eisen schon an der Kasse für uns bereit!
Es ist schon Mittag und gegenüber ist ein Pub, wo man auch wieder draußen sitzen kann. Die Sonne kommt endlich raus und wir nehmen das Menu, bestehend aus einer Cremesuppe und Schweinebraten mit verschiedenen Gemüsen und Kartoffeln. In Pubs kann man wirklich gut und günstig essen!
Im Bottleshop nebenan kaufen wir noch eine Flasche Bier und zwei Sechserpacks Cider. Jetzt haben wir alles! Es kann losgehen. Es ist auch schon fast 14 Uhr.
Wir brauchen noch fast eine Stunde, bis wir endlich auf freier Strecke sind und es keine Ampeln mehr gibt. 210 km einfach nur geradeaus!
Unsere Richtung ist immer nach Norden. Daher geht es auf den Ocean Drive (nicht den von Miami Beach). Er führt uns wie der Name vermuten lässt, am Ozean vorbei. Mal näher und mal weiter weg.
Wir durchqueren den Yanchep-Nationalpark. Die Gegend wird nach einiger Zeit sandig. Oft gibt es wieder Sanddünen.
Und dann sehen wir zum ersten Mal den Indischen Ocean.
Natürlich nicht generell erste Mal, sondern hier!
Jetzt wird Feuerholz gesammelt, bevor wir den nächsten NP erreichen. Im NP darf man das nicht. Alles wird in blaue Säcke verpackt, aber lange werden die nicht durchhalten, die ersten Löcher sind schon drin.
Nach 16 Uhr erreichen wir den Nambung-Nationalpark. Wir bekommen nur ein Einzelticket, für ein Ticket für alle Nationalparks in Western Australia ist es heute schon zu spät – warum auch immer. Wir sollen es beim nächsten NP verrechnen lassen. O. K.
Wir könnten uns den Sonnenuntergang in dem Nationalpark angucken, das wird uns aber für den ersten Tag mit dem Camper zu spät, da wir zumindest heute uns alles mal im Hellen ansehen und aufbauen möchten. Daher machen wir nur kurze Stopps auf dem Pinnacle-Drive. Es ist eine außergewöhnliche Landschaft, diese vielen Sanddünen mit den unterschiedlichsten Pinnacles.
Es gibt nochmal einen Aussichtspunkt, von wo man das Meer sehen kann.
Dann geht es weiter durch Jurien Bay bis nach Sandy Cape. Hier ist ein Campground (einfacher Platz zum Campen, zwar mit Toilette, aber ohne Dusche). Es gibt zwar eine Rezeption, wenn man das so nennen kann, das ist eine Info-Tafel, wo Briefumschläge sind, in die man Geld steckt, 15 $ für ein Fahrzeug mit bis zu 2 Erwachsenen. Ein Formular muss man auch ausfüllen, mit Datum, wie viele Nächte und das Autokennzeichen. Das war es! Und das steckt man dann in den Briefkasten. Dann kann man weiter zu den Stellplätzen.
Auf dem Weg dahin, direkt hinter einem Warnschild „Drive carefully!“ kommen zwei Kängurus über die Fahrbahn gehoppelt.
Wir suchen uns einen Stellplatz direkt hinter einem Deich, am Ozean.
Für den Sonnenuntergang kommen wir etwas zu spät, aber trotzdem sieht es noch super aus.
Die erste Etappe von ca. 250 km (ohne die Fahrten zu den Outdoor-Märkten) haben wir geschafft.
Dann richten wir uns erstmal etwas ein. Das Dach am Camper hochdrücken, Bett machen, Feuer anmachen, Stühle und Tisch aufbauen. Ist das jetzt ein Tisch oder ein Bügelbrett. Auf den ersten Blick nicht wirklich zu unterscheiden. Die Aufbautechnik ist die vom Bügelbrett, aber ja, beim zweiten Hinsehen könnte man es als Tisch bezeichnen.
Dann werden die Jaffle-Eisen gefüllt mit Toast, darein Honig und dann Bananen Scheiben. Schnell zuklappen und ins Feuer. Keiner weiß wie lange und ob in die direkte Glut. Nach ein paar Minuten gucken wir nach und sehen nur noch schwarze Briketts.
Wir wagen nochmal einen Versuch, ist ja alles noch da. Wir legen die Jaffle-Eisen nur auf die Glut. Nach ein paar Minuten sind sie fertig und duften prima. Genauso toll schmecken sie dann auch!. Dazu gibt es den tollen Apple-Cider. Diesmal haben wir den klassischen genommen, nicht zu herb und nicht zu süß!
Wir machen es uns am Lagerfeuer gemütlich und beobachten die Sterme. Das Kreuz des Südens ist trotz des Mondes wieder gut zu erkennen.
Irgendwann wird es dann doch zu kalt, das Feuer ist runter gebrannt, wir gehen schlafen.
Nachts gegen 2.30 Uhr schauen wir dann doch mal raus, es ist extrem windig geworden, aber es isz fadt wolkenlos. Da es außer dem untergehenden Mond, der auf dem Rücken liegt, kein Licht gibt, kann man die Sterne super erkennen. Wenn es nur nicht so kalt wäre. Weit entfernt gewittert es, wir sehen die Blitze.
Im weiteren Verlauf der Nacht beginnt es richtig zu stürmen und es wird auch im Camper immer kälter.
Wir werden in der kommenden Nacht auf jeden Fall das zusätzliche Oberbett nutzen, das uns die gute Wini noch mitgegeben hat. Wir müssen ihr einfach mal eine Mail schreiben und uns nochmal bedanken. Sie war wirklich vorausschauend.
Der Wind wird auch immer stärker, dadurch klappert die Verriegelung fürs Dach ständig Es ist eine sehr unruhige Nacht.
Deshalb ist das mit dem Frühstück machen am 12.09. auch ein Problem. Feuer bekommt man bei dem Sturm nicht an und die Glasplatten, die sich draußen befinden, auch nicht.
Wir haben das Frühstück eigentlich schon abgehakt, da öffnet der kleine Snack-Stand! Super, also hin. Wir sind die Ersten. Die Kaffeemaschine ist noch nicht komplett vorgeheizt, deshalb müssen wir warten.
Die Zeit kann man ja gut mit einem netten Gespräch überbrücken. Auch andere Campingplatzbewohner gesellen sich zu uns. Wie immer wollen alle dasselbe wissen: Woher kommt ihr, wohin geht ihr und wie lange seid ihr unterwegs.
Erst einmal bekommen alle Kaffee, dann bekommen wir unsere bestellten Toasties mit Schinken und Spiegelei.
Wir nehmen sie mit zum Strand, da es hinter der Düne etwas geschützter ist, der Wind kommt vom Land. Die Toasties sind klasse! Da haben wir ja Glück gehabt, dass es doch noch Frühstück gibt.
Der eigentlich geplante Strandspaziergang fällt aus, bei dem Sturm macht es einfach keinen Spaß. Wir machen noch letzte Fotos
und machen uns auf den Weg.
Zuerst wird mal getankt heute. Der Tank ist halb leer. Es passen 60 Liter rein. Jetzt machen wir auch direkt unsere beiden Reservekanister von je 20 Litern voll.
Den ersten richtigen Stopp machen wir am S Bend Roadhouse und trinken einen Kaffee. Draußen sind es jetzt schon 18 Grad, in der Sonne geht es, trotz des starken Windes.
Der Ocean Dive ist jetzt zu Ende. Wir fahren von nun an den North West Coastal HWY.
In Geraldton geht es dann erstmal zum Tarcoola Beach.
Hier ist es in den Dünen etwas geschützt und es sind jetzt auch schon 21 Grad. Jetzt wird erstmal ausgeruht.
In Northampton weichen wir von der Hauptroute nach Kalbarri in Richtung Port Gregory ab. Hier gibt es einen Pink Lake. Ja, der See ist tatsächlich pink!
Die Färbung wird durch eine spezielle Algenart bewirkt. Eigentlich wollten wir hier am See gemütlich etwas sitzen und Mittagspause machen, aber das fällt leider aus, denn das Fliegen-Problem hat uns eingeholt. Es ist wirklich furchtbar, man wird sie einfach nicht los. Wir können es dann auch nicht verhindern, sie mit ins Auto zu nehmen und müssen dann während der Fahrt zusehen, dass durch den Fahrwind irgendwie alle nach draußen befördert werden.
Nach weiteren 60 km erreichen wir den Kalbarri Nationalpark. Für heute stehen die küstennahen Sehenswürdigkeiten des Parks auf dem Programm.
Wir sehen uns zuerst die Natural Bridge an
und dann die Formation von Castle Cove.
Danach geht es zum Shellhouse und zu Grandstand.
Auch am Eagle Gorge
gibt es wieder wunderschöne Blumen und Sträucher
aber wir stellen fest, dass die der Grund für die vielen Fliegen sind, denn am Pot Alley waren nur Felsen und da gab es es keine einzige Fliege.
Vom letzten Aussichtspunkt, dem Red Bluff, hat man einen herrlichen Ausblick über den Strand von Kalbarri.
Wir schauen uns noch kurz im Ort um, aber den Nationalpark – Pass für alle westaustralischen Nationalparks bekommen wir wieder nicht, den gibt es angeblich hier nur im Headquater.
Heute übernachten wir im Kalbarri Anchorage Caravan Park. Es wird zum ersten Mal draußen auf unserem Gasherd gekocht. Es klappt ganz gut, der Wind ist weniger geworden – zum Glück!
Am 13.09. stehen wir wieder früh auf. Wir haben super geschlafen, es war auch schön warm mit dem zweiten Oberbett. Wir machen in der Küche vom Campingplatz Frühstück, noch ist der Andrang gering. Als wir fertig sind, kommen aber alle mit ihrem Geschirr angerannt zum Spülen.
Gegen 8.30 Uhr sind wir schon am Headquarter des Nationalparks. Hier bekommen wir jetzt endlich unsrten Parkpass für 4 Wochen und alle Nationalparks in Western Australia. Den sollen wir jetzt an den Spiegel hängen. Welcher Spiegel?? Wir haben innen keinen, man würde ja doch nichts sehen. Wir hängen ihn ans Navi.
Jetzt geht es in den Kalbarri Nationalpark. Die ersten Kilometer sind noch geteert, dann wird es eine Sandpiste.
Wir fahren zuerst zum Aussichtspunkt „Loop“. Die Vegetation hier ist einzigartig. Büsche, ähnlich unserem Ginster und viele andere bunte Büsche.
Der Loop des Murchison Gorge ist einfach schön.
vor allem, weil er auf der anderen Seite des Berges noch einmal vorbei fließt. Das bekommt man aber auf kein Bild.
Durch das „Nature’s Window“ kann man den Gorge dann noch einmal sehen.
Jetzt fahren wir ein paar Kilometer bis zu einem anderen Parkplatz. Von hier aus geht ein 1,2 km langet Trail zum Z Bend.
Die Vegetation hier ist wieder ganz anders. Der Weg ist das Ziel. Alle Büsche hier haben pinkfarbene, runde Blüten.
Es ist einfach wunderschön. Selbst die verblühten Blüten sind noch rosa oder weiss und sehen noch toll aus.
Große, gelb blühende Büsche gibt es auch. Das Gelb ist einfach knallig!
Hier gibt es sogar noch viele Blumen direkt am Boden, unter den Büschen zwischen Steinen.
Es gibt hier sogar Ranken in Büschen, die keine Wurzeln haben.
Dann kommen wir zum „Z Bend“. Es gibt die Möglichkeit, zum Fluss runter zu gehen oder, wofür wir uns entscheiden, zum Lookout zu gehen. Der Blick ist riesig in den Canyon.
Das Fliegenproblem ist leider hier auch sehr extrem, sie setzen sich am liebsten immer auf Mund, Augen und Nase. Auf dem Rücken stören sie weniger.
Deshalb gehen wir bald zurück.
Der Himmel ist heute strahlend blau, so ein blau sieht man bei uns sehr selten. Kein Wölkchen! Es geht ùberhaupt kein Wind und die Temperatur ist bis auf 27 Grad angestiegen
Wir fahren die Ajana Kalbarri Road bis wir wieder auf dem North West Coastal Highway sind. Das sind einige Kilometer, denn es geht zuerst nach Südosten und dann erst Richtung Norden.
Auf dem HWY geht es meist geradeaus. Nur rauf und runter geht es. Kurven sind selten, deshalb kann man auch oft kilometerweit sehen. Deshalb ist es auch kein Problem einen Roadtrain zu überholen. Roadtrains sind auf diesem HWY nur bis 36,5 m zugelassen. Sie bestehen meistens aus einem LKW und zwei Hängern. Generell gibt es sie bis zu einer Länge von 50 m. Wir haben noch keinen ganz aufs Foto bekommen, denn sie rauschen immer wahnsinnig schnell vorbei.
Am Billabong – Roadhouse wird wieder getankt.
Der Tank ist fast leer. Komisch, wo man ums doch gesagt hat, dass er 115 Liter fasst. Wir tanken 65 Liter, dann ist er randvoll. Merkwürdig!
Das ist doch mal die Gelegenheit, Wini anzurufen! Sie ist zuerst auch ratlos, fragt aber nach. Es stellt sich heraus, dass der Tank nur ein Fassungsvermögen von 75 Litern hat und dass da irrtümlich die 2 x 20 Liter der Reservekanister dazugezählt wurden.
Wir erreichen die Shark Bay und weichen wieder vom Kurs – dem North Western Coastal HWY nach Westen ab.
In Hamelin Pool sind am Strand Stromatolithen zu finden, die ständig wachsen. Es sind Bakterien, die sich vermehren und dadurch den „Stein“ wachsen lassen.
Hier halten sich auch viele Wasservögel auf!
Am Shell Beach wollen wir dann doch schon einmal kurz gucken, obwohl wir ja morgen noch einmal hier sind. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Schon wieder die drei Chinesinnen! Wir sehen sie heute zum vierten Mal! Zuerst am Nature’s Window, dann am Z Bend in Kalbarri, dann über 200 km weit weg bei den Stromatolithen und jetzt hier. Sie wollen unbedingt ein Erinnerungsfoto mit uns, da wir uns heute definitiv nicht mehr treffen, denn sie fahren weiter zur Monkey Mia und wir nur noch wenige Kilometer bis zum Strand.
Der Shell Beach ist Wahnsinn, da sind wir uns einig. Ein mindestens 150 m breiter Strand bestehend nur aus Muscheln.
Auf der ganzen Breite gibt es der Länge nach richtig hohe Wellen
Da gerade Ebbe ist und die Gezeiten hier etwas hefther ausfallen ist das Wasser weit weg. Man kann gut 200 m rein laufen und das Wasser geht immer noch nur bis zum Knöchel.
Dann wird es Zeit zu unserem Stellplatz am Meer zu kommen. Er ist direkt an der Whalebone Bay. Wir fahren bis zum Strand. Ja, hier ist der Ausblick klasse!
Vorab hatten wir nachmittags die Verwaltung, die die Zulassungen vergibt, angerufen. Alles war ganz einfach. Die Gebühr von 15 $ wird über die Kreditkarte abgebucht und wir erhalten nach Nennung des Autokennzeichens eine Registrierungsnummer, die wir für den Ranger hinter die Windschutzscheibe legen sollen.
Diesmal sind wir pünktlich zum Sonnenuntergang! Wir setzen uns in den Sand, damit wir vor dem Wind, der hier weht, etwas geschützt sind.
Dann ist es soweit, die Sonne geht tatsächlich im Meer unter!
Kurze Zeit später wird es wieder ungemütlich, denn der Wind wird ziemlich stark. Wir müssen aber noch unsere Jaffles auf dem Gasherd machen. Wir müssen vor dem Gaskocher stehen bleiben, damit die Flammen nicht ausgehen, aber es klappt.
Die ersten 1000 km haben wir heute bereits voll!
14.09.
Die Nacht war total windstill, so wie der Wind gekommen war, so war er dann spontan am späten Abend wieder weg. Es war sternenklar, nur dee Mond, der fast schon wieder voll ist, war so extrem hell, dass draußen alles beleuchtet war. Es sah aber dann ganz toll aus, als er gegen 4.30 Uhr im Meer unterging. Der ganze Streifen im Meer war hell erleuchtet. Dafür gar nicht aufstehen zu müssen war dann noch besser.
Direkt nach Sonnenaufgang kam der Ranger mit einem kleinen Truck angefahren. Er steuerte zielstrebig auf den PKW zu, der mittig oberhalb der Bucht parkte. Unser Beobachtungsposten aus dem Bett war klasse. Wir haben zu allen Seiten Reißverschluss-Fenster, die man öffnen kann. Zuerst wurde lange diskutiert, dann hat der Ranger das Nummernschild des Wagens notiert. Wahrscheinlich hatten die beiden Camper keine Erlaubnis. Zu uns ist er gar nicht gekommen.
Mit dem Frühstück war es schwierig, da genau nach Sonnenaufgang der Wind wieder aufkam. Das Kaffeekochen dauerte ewig, da die Flamme des Gaskochers zu weit vom Rost entfernt ist und dadurch die Hitze nicht wirklich stark genug ist. Wenn dann noch Wind dazu kommt, der darunter herzieht, hat man praktisch keine Chance. Erschwerend ist auch noch, dass das Herdkännchen zum Kaffee kochen ziemlich klein ist und die Platten einen größeren Durchmesser haben. Das bißchen Wärme, was überhaupt nur da ist, geht speziell beim Kaffee kochen dann noch an der Seite vorbei.
Es gab wieder Jaffles aus dem Eisen. Heute mal mit Käse, Schinken und rohem Ei. Dafür haben wir dann den Rost vom Gasgrill einfach abmontiert und die Eisen direkt auf die Platten gelegt. Das war die einzige Chance! Das mit dem draußen kochen ist also so eine Sache. Hoffentlich wird es besser! Wir wollen bei nächster Gelegenheit einen kleinen Campingkocher für drinnen kaufen. Mal sehen, wann sich diese Gelegenheit bietet, denn große Städte sind hier in der Gegend nicht.
Wir schauen uns mal die Nachbarbays, Fowlers Camp und Eagle Bluff an, denn wir möchten noch eine weitere Nacht hier in der Ecke bleiben. Beide gefallen uns gut, je nach Windverhältnissen ist aber doch die eine oder andere besser. In der Nähe vom Campsite Eagle Bluff ist eine Aussichtsplattform. Das Wasser ist glasklar. Man soll Haie, Rochen, Schildkröten und auch Seekühe sehen könnten.
Weit und breit ist nichts in Sicht!
Wir fahren weiter Richtung Denham und da läuft doch tatsächlich seelenruhig ein Emu vor dem Auto über die Fahrbahn. Wir steigen aus, um ihn zu fotografieren, da kommt schon der nächste. Einer war wohl schon in den Büschen, denn jetzt sehen wir drei.
Ein Entgegenkommendes Fahrzeug hält an, um uns zu warnen. Es gibt noch mehr bei der Zementfabrik ca. 1 km weiter. Wir sollen vorsichtig fahren. Das machen wir! Das ist auch gut so, denn sechs Emus campen wild auf und neben der Fahrbahn!
Einer steht neben dem Auto und guckt uns blöd an!
Irgendwann erheben sich dann auch die beiden letzten von der Fahrbahn und wir können passieren.
Wir halten in Denhambeim IGA, um unsere Vorräte aufzubessern. Als wir rauskommen, steht doch tatsächlich genauso ein Camper, wie wir ihn haben hinter unserem.
Im Supermarkt sagt man uns, wir sollen bei Caltex nebenan mal nach einem Gasofen schauen und tatsächlich haben sie einige zur Auswahl. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir schauen uns zuerst Einplatten-Geräte an, aber sie sind unpraktisch, da wir unsere Gasflasche nicht nutzen könnten. Zudem sind sie überdimensional teuer, vor allem gegenüber den Zweiplatten-Geräten. Günstig ist anders, aber wir nehmen den Zweier, dann ist nicht nur das Kaffee kochen gesichert, sondern auch das Kochen. Der Anschluss ist der gleiche, wie bei unserem Aussengerät – perfekt.
Jetzt geht es endlich zur Monkey Mia. Wieder läuft etwas über die Fahrbahn. Es hat die Größe eines großen Igels, auch Stacheln, nur hat es einen langen Rüssel.
Leider ist es in Monkey Mia schon zu spät, um die Delfine zu sehen. Sie kommen immer morgens bis spätestens vormittags her, weil sie gefüttert werden. Das haben wir gewusst, wollten uns aber einfach nicht so beeilen.
Dafür sehen wir eine Schildkröte, die immer mal wieder auftaucht.
Vorsichtshalber haben wir uns mal nicht so weit vom Steg entfernt niedergelassen und wir haben Glück. Ein Delfine ohne Uhr taucht gegen 13 Uhr auf.
Wir machen uns wieder auf den Weg, wollen nochmal in Denham vorbei, da gibt es Internet, was auch einigermaßen schnell ist, sonst gibt es heute wieder keine Bilder!
Unterwegs machen wir noch einen kurzen Fotostopp an der Little Lagoon.
Das Internet in Denham war dann doch recht langsam, es dauerte mehr als eine Stunde, bis alle Bilder von gestern eingestellt waren. Die heutigen müssen ja erstmal überspielt werden, deshalb war das nicht zu meistern. Der Ausblick aufs Meer allerdings war klasse, da waren eine Menge Boote.
In der Zwischenzeit waren wir dann im Bottleshop, um unsere Reserven von Cider aufzubessern.
Ausserdem haben wir schon einmal wegen der Übernachtungserlaubnis fürs Fowlers Camp telefoniert. Da gab es dann eine Überraschung. Man darf nur einmal hier übernachten, egal auf welchem der drei Strände. Wir hatten es so verstanden, dass man auf jedem nur einmal übernachten darf. Sie haben ausnahmsweise beiden Augen zugedrückt und uns eine zweite Erlaubnis erteilt.
Einen interessanten Gesprächspartner, der hier an der Westküste viel rum kommt hatten wir auch. Es ist ja noch nicht mal 15 Uhr und er geht jetzt den Rest des Tages in den Pub. Schade, dass viele hier die Tage im Pub verbringen. Die Pubs sind hier schon mittags sehr voll. Na wenigstens spielt er nicht. Wir hattem ihn nämlich auf die Spielautomaten und Pferderennen angesprochen.
Extrem freche Möwen gab es hier auch wieder. Man muss sich wirklich gut überlegen, wo man draußen ißt. Passt man nur mal einen Moment nicht auf, ist alles weg. Wir haben das genauso schon in Manly beobachtet.
Diesmal waren wir schon früh am Beach.Es war herrlich! Eine ganze Bay für sich allein zu haben.
Der neue Gaskocher hat dann doch noch ein neues Problem aufgeworfen. Die Anschlüsse für die Gasflasche sahen zwar auf den ersten Blick gleich aus, sie waren aber doch minimal unterschiedlich. Kochen war dann erstmal nicht möglich. Dank des Werkzeugs, was zum Wagen gehört, konnte ein Teilstück entfernt werden und dann passte es. Na endlich!
Das Kochen hat dann heute auch richtig Spaß gemacht. Es gab mal richtig Hitze, so wie wir es auch von Island kannten. Ganz klasse!
Zuerst sah es heute so aus, als ob die Sonne hinter den Felsen versinken würde, dann ist sie aber doch wieder im Meer unter gegangen. Heute war den ganzen Tag nicht ein Wölkchen am Himmel!
15.09.
Wir sind schon früh auf den Beinen. Die Sonne geht gegen 6.30 Uhr auf.
Anscheinend kommen die Kängurus auch bis zum Strand, man findet viele Spuren.
Heute wird Teig gemacht fürs Bush Damper, ein Brot, das in der Asche gebacken wird. Das Rezept lässt sich einfach nicht finden auf dem Handy. Es gibt so viele Dateien mit Informationen, dass wir es aufgeben. Internet haben wir auch nicht, also muss es so gehen. Die Zutaten sind klar etwas Milch, Hefe, Zucker, Mehl, Salz, Bier und Öl. Wir fügen noch Kräuter hinzu, etwad Geschmack kann nicht schaden. Bush Damper ohne jeglichen Geschmack hatten wir ja schon bei dem Farmer in der Nähe von Rockhampton, als wir im swag übernachtet haben. Hier in Australien gibt es auch self raising flour, das man nehmen kann, so stand es im Rezept, wir haben aber lieber Hefe mitgebracht. Wir nehmen den Teig mit nach vorne, da ist es schön warm.
Wir starten heute schon um 8 Uhr, machen aber nochmal einen kleinen Halt am Shell Beach.
An der Kreuzung zum North West Coastal HWY ist das Overlander Roadhouse. Hier muss erstmal wieder getankt werden. Wir müssen auch das Formular für die übernächste Übernachtung an der Ningaloo Station ausfüllen und abschicken. Leider ist telefonisch niemand zu erreichen und wir sind nicht sicher, ob alles richtig ist. Vorsichtshalber geben wir mal unsere australische Telefonnummer an.
Wir halten nochmal kurz, bevor es zu heiß wird, 26 Grad haben wir schon. Wir müssen wieder Holz sammeln. Wir gehen ein bisschen ins Unterholz und gehen durch gelb blühende Blumen. Sie verströmen einen ganz intensiv würzigen Duft nach Kräutern, sehr angenehm!
Das Holz sammeln findet unter erschwerten Bedingungen statt, es gibt wieder Fliegen. Sie fliegen ganz gezielt bis in die Nase. Das ist wirklich gemein, wenn man keine Hand frei hat, um sie abzuwehren.
Schon 170 km vor Carnarvon fängt die Region an, die zu Carnarvon gehört. Das sind echt andere Dimensionen hier!
Wir kommen noch am Wooramel Roadhouse vorbei, aber wir halten nicht mehr an, wir haben es nicht mehr so weit.
Auf dem HWY kommen uns wieder einige Roadtrains entgegen, aber nur die Kleinen bis 36,5 m. Diesmal klappt es und wir kriegen einen ganz aufs Foto.
Jeden Tag sehen wir viele überfahrene Kängurus neben der Fahrbahn liegen, das ist echt schade. Sie bleiben liegen, niemand räumt sie weg. Das sieht man daran, dass oft nur noch das Skelett da liegt. Ganz groß ist das Problem mit den Tieren bei Sonnenuntergang, wenn die Tiere aus dem Gebüsch kommen. Man sollte deshalb auch nach Sonnenuntergang nicht mehr fahren und wenn es nicht anders geht, dann ganz langsam. Bisher haben wir es immer geschafft, bei Dämmerung da zu sein, wo wir übernachten wollen.
Hier auf der Strecke sind sie wieder großflächig, die gelben und pinkfarbenen Bodendecker, die wir im Kalbarri NP hatte. Das sieht einfach super aus!
Um 12.30 Uhr haben wir unser Ziel schon fast erreicht. Es ist ein Campsite ca. 35 km südlich von Carnarvon. Nur welchen nehmen wir? Es gibt zwei. Wir fahren zuerst zur 2,5 km entfernten Bush Bay. Sie ist groß, es gibt aber auch eine Menge Camper, scheinen meist Dauercamper zi sein, haben sich richtig häuslich eingerichtet.
Ganz überzeugt sind wir nicht, wir wollen uns erst noch den kleineren New Beach anschauen. Also wieder zur Einfahrt, wo auch der Briefkasten für die Anmeldung steht, und dann zur anderen Seite. Ja, der gefällt uns wesentlich besser und es gibt auch nur ganz wenige Camper und weit entfernt.
Blöd nur, dass wir schon so schön hier zwischen den Büschen direkt am Strand stehen. Wir müssen ja noch zum 1,5 km entfernten Briefkasten. Wir entscheiden uns zu laufen. Bis vor kurzem gab es hier noch keine Gebühren, jetzt werden pro Person und Nacht 5,50 $ erhoben.
Der Weg ist doch weiter als gedacht, gerade bei der Sonne. Man sollte doch immer Wasser mitnehmen, egal wie kurz man nur vor hat zu gehen. Nachdem wir dann zurück sind und uns wieder im Schatten abgekühlt haben, gibt es einen kleinen Snack aus den Jaffles. Dazu werden Apfelscheiben karsmellisiert, die Toasts auf einer Seite mit Butter bestrichen, die dann in das Eisen gelegt wird und dann die Äpfel auf die Toasts und zuklappen. Die Eisen sollen dann eigentlich ins Feuer, aber wir nutzen lieber wieder unseren neuen Ofen. Regelmäßig wenden und rein gucken, bis sie schön kross geröstet sind. Das ist schon lecker. Jetzt geht es erstmal an den Strand. Der ist ja zum Glück direkt vor der Tür.
Am Strand ist es schon nicht mehr so warm Vormittag schon 28°C und kein Wind. Das eine war zu warm und hier ist es schon kühl.
Wir stellen unsere Campingsrühle kurzerhand vor den Wagen, da ist es geschützter. Hier ist es wärmer, allerdings nerven auch die Fliegen wieder! Wir nutzen erstmals unsere Netze, war wahrscheinlich sowieso nur eine Frage der Zeit. Irgendwann ist man die Viecher einfach leid. Das sieht zwar richtig blöd aus, jetzt haben wir aber Ruhe.
Als es dämmert, machen wir Feuer am Strand.
Den Bush Damper legen wir dann aber doch nicht direkt in die Asche, als das Feuer runtergebrannt ist. Wir wickeln ihn zuerst in Alufolie ein. Nach einer guten halben Stunde ist er fertig, er klingt hohl, wenn man darauf klopft.
Dazu gibt es einfach nur Knoblauchbutter!
Es wird auch Zeit, dass er fertig wird, denn es wird wieder ungemütlich. Ein starker Wind ist aufgekommen und bis wir alles zusammen geräumt haben, stürmt es richtig. Der ganze Wagen wackelt.
Am 16.09. ist es um 4.30 Uhr total wolkig. Gegen 6.30 Uhr reißt der Himmel etwas auf und wir haben einen schönen Sonnenaufgang.
Um 8 Uhr fahren wir los, es sind angenehme 18 Grad, Sonne und Wolken.
Eine halbe Stunde später sind wir dann in Carnarvom.
Hier steht die Carnarvon Space Tracking Station oder auch „The Big Dish“. Es ist ein Reflektor mit einem Durchmesser von 29,6 m. Diese Satelliten-Beobachtungsstation wurde von 1964 bis 1974 von der NASA betrieben. Es diente auch als Basis des Raumfluges der Apollo 11 und der Mondlandung.
Jetzt wird eingekauft im IGA. Man braucht gar nicht bis in den Ortskern zu fahren, der Supermarkt, sowie eine Reihe von Tankstellen sind direkt außerhalb – wie praktisch.
An der Fahrbahn, neben einem Känguru – Kadaver sitzt ein riesiger Adler. Er fliegt leider direkt weg, als wir uns nähern. Das sieht schon imposanr aus, wenn man ihn so nah sieht.
Am Minilya Roadhouse tanken wir, es ist ziemlich voll hier, auch zwei Roadtrains stehen hier.
Ein paar Kilometer später biegen wir wieder vom North West Coastal HWY nach links zur Küste ab. Gleich laufen wieder zwei Emus vor dem Auto über die Straße. Es scheint hier viele zu geben.
Wir müssen doch nochmal anhalten, denn es gibt hier ca. alle 100 m, sehr merkwürdige Gebilde, teils über 2 m hoch.
Es scheinen Termitenhügel zu sein, die Bewohner sind nicht gerade klein.
In Coral Bay essen wir mittags, heute wird nicht gekocht. Fin’s Cafe wird uns von unserem Tourenmanual empfohlen. Draußen sitzen kann man auch!
War ein prima Tipp! Der Fischteller ist super und reichlich und alle sind sehr nett.
Wir schauen uns noch den Strand an.
Aber viel Zeit lassen wir uns nicht, denn an der Information hier sagt uns Bill, ein Einheimischer, dass er die Region sehr gut kennt und er nicht die küstennahe Schotterpiste fahren würde. Es würde 2,5 Stunden dauern, die 53 km zu schaffen bis zur Ningaloo Station. Wir sollen lieber die weiter entfernte Hauptstraße nehmen und den großen Bogen fahren, das wäre besser und ginge schneller. Wenn er das schon sagt! Normalerweise sind die Leute hier wirklich nicht zimperlich!
Er sagt auch, dass wir uns den schönsten Spot ausgesucht hätten mit dem Winderabandi Point. Die Zufahrt wäre aber verschlossen, einen Schlüssel gäbe es beim Check-in an der Ningaloo Station in Homestead.
Wir fahren also los bis zur Hauptstrasse und dann ca. 25 km nach Norden, bis wir links auf eine Piste zur Ningaloo-Station abbiegen.
Die Piste ist sehr ausgefahren, sandig und hat eine Menge Querrillen sodass man ordentlich durchgeschüttelt wird. Wenn aber diese Piste schon gut ist, fann möchten wir die andere gar nicht kennen lernen. Blöd nur, dass es bis zur Ningaloo – Station noch 30 km sind!
Das Thermometer zeigt zudem 28 Grad an und die Sonne knallt auf die Windschutzscheibe. Wir lassen dann noch den Spruch los, dass wir den schönen Beach ja dann nach der Tour auch verdient haben, wohl wissend, dass es von der Station bis zum Windiabandi Point dann nochmal 19 km so einer tollen Piste sind.
Kurz vor der Station macht der Wagen dann plötzlich ganz komische, laute Geräusche. Auch das noch! Hier ist ja weit und breit keine Werkstatt! Dann ist es zum Glück wieder weg und alles scheint in Ordnung.
Wir versuchen nochmal eine Internetverbindung zu bekommen, aber keine Chance, wir sind einfach schon zu weit entfernt von der Zivilisation. Mist hoffentlich denkt jetzt niemand, dass uns die Krokodile erwischt haben! Wir hatten nämlich gesagt, dass das dann wohl so ist, wenn wir nichts mehr schreiben. Wir können es aber jetzt nicht ändern!
Wir fahren noch den letzten Berg rauf und dann sind wir da! Ja, wo sind wir denn hier gelandet?? Das sieht ja aus wie ein Schrottplatz auf einem Hügel mit vielen Steinen.
Lauter rostige Container und Hütten, echt merkwürdig! Dann stehen auch zwei Fahrzeuge ganz blöd im Weg. Das „Office“ in einem Campingwagen finden wir dann auch.
Wir müssen schon in der Zufahrt stehen bleiben, da ein größerer Camper mit angehängtem Jeep im weg steht. Die Frau ist im Office zur Registrierung und der Mann und Sohn warten draußen. Als wir dran sind, werden wir superfreundlich von Phil begrüßt, der sich sichtlich freut, wieder jemanden zum Quatschen gefunden zu haben. Er freut sich, dass wir mit Bill gesprochen haben und den Rat befolgt haben und außen herum gefahren sind und gibt uns den besten Stellplatz, direkt am Strand. Die Nummer 1!! Wenn es uns gefällt, dürfen wir auch bleiben, so lange wir möchten, abgerechnet wird später! Super, dann können wir ja ganz in Ruhe überlegen, ob wir noch über Exmouth zum Cape Range Nationalpark fahren und da eine Nacht bleiben oder nicht. Er sagt, dass es am Windiabandi Point schöner ist. O. K., dann mal sehen. Wir bekommen noch den Schlüssel für das Tor und einen Lageplan und dann geht es los!
Diese Piste ist ganz schmal und sandig, auch nicht besser! Und das 19 km! Nach 12 km erreichen wir die ersten Zufahrten, dann fahren wir noch am Lefroy South, Point Billie und Lefroy North vorbei.
Immer wieder halten wir mal, weil ständig Kängurus zu sehen sind. Sie lassen sich von uns überhaupt nicht stören.
Endlich haben wir das Tor zum Windiabandi Point erreicht. Wir schließen nach der Durchfahrt vorschriftsmäßig wieder ab und fahren weiter. In diesem Bereich sind ein paar Stellplätze belegt, aber wenige. Die Nummerierung ist jeweils auf Autoreifen angebracht. Wir sind jetzt bei 28. Das ist ja dann wohl noch ein Stück bis zum Strand.
Und dann stehen doch tatsächlich schon wieder der Camper im Weg und wir kommen schon wieder nicht weiter umd müssen warten. Sie sind gerade dabei den Jeep abzukoppeln. Dann fahren sie den Camper zur Seite, so dass wir vorbei können. Sie grüßen dann noch freundlich und wir grüßen freundlich zurück.
Der Sand wird tiefer und wir bleiben stecken. Zuerst geht es noch zurück, dann geht aber nichts mehr. Wir sind ratlos. Auf Island ist der Wagen da durchgegangen wie Butter. Gut, die Reifen waren viel breiter, das hat uns direkt anfangs schon Sorgen bereitet. 265 zu jetzt 225, das ist schon ein riesen Unterschied.
Wir graben den Wagen also frei, einer mit Schaufel, der andere ohne, denn wir haben nur eine. Dann wieder ein Versuch. Der Wagen gräbt sich immer tiefer in den Sand, vor allem mit einem Hinterreifen. Das finden wir sehr komisch, denn der andere Hinterreifen zieht gar nicht an, als ob mit dem 4WD etwas nicht stimmt. Es ist immer noch brütend heiß, wir schaufeln aber noch einmal alle Reifen großräumig frei und finden auch noch eine Gummiunterlage, die wir unter einen Reifen schieben und holen noch Verpackungskartons für die anderen Reifen.
Jetzt klappt es, wir kommen durch den tiefen Sand vorwärts, aber leider nur 50 m, dann steckt der Camper wieder fest. Wir sind fast am Ende unserer Kräfte, schaufeln aber wieder.
Die berechtigte Frage kommt auf, wie wir hier jemals zurück kommen, wenn das schon hin so ein riesen Problem ist.
Alle fahren hier durch, das sieht man doch an den vielen Reifenspuren.
Irgendwie bekommen wir den Wagen wieder voran und erreichen auch den Strand, obwohl das Problem mit den Hinterreifen immer dasselbe ist. Einer gräbt sich ein, der andere macht nichts. Wir versuchen bloß nicht stehen zu bleiben und sind so auf dieses Problem fixiert, dass wir den Reifen mit der 1 verpassen. Der war vor der Kurve, wir hängen hinter der Kurve im noch tieferen Sand als vorher. Obwohl der Sand feucht ist, ist er so weich, dass es keinen Unterschied macht.
Wir machen nochmal einen Versuch, alle Reifen freizuschaufeln, sehen dann aber ein, dass wir hier nicht mehr aus eigener Kraft wegkommen.
Was nun?
Da waren doch die beiden Männer, die uns ständig im Weg standen. Ob sie uns wohl hier rausziehen können??
Andreas geht völlig fertig los, aber nicht ohne eine Flasche Wasser mitzunehmen, schließlich sind wir beide echt ausgepowert von den letzten beiden Stunden wo wir fast nur gebuddelt haben.
Was mache ich in der Zwischenzeit?? Na was schon? Den Wagen ausgraben natürlich! Eigentlich kann ich nicht mehr, aber es muss ja sein, denn aus dieser Tiefe klappt das sonst auch mit dem Abschleppen nicht.
Nach 20 Minuten ist endlich wieder alles großräumig freigeräumt., da kommt Andreas freudestrahlend mit Vater und Sohn angefahren.
Der Sohn kommt auch strahlend auf mich zu und sagt: „Have fun, take it easy!“ Andreas erklärt mir dann, dass wir einfach nur zu viel Druck auf den Reifen haben. Ja, aber die Lösung kann doch nicht so einfach sein! oder? Wie wir mit einem so hohen Reifendruck überhaupt so weit gekommen sind, wundern sie sich.
Vater und Sohn lassen die Luft aus den Reifen, von 45 auf 20psi. Jetzt sollte es funktionieren sagen sie. Der Sohn fragt ob er fahren darf. Klar darf er, wenn der Karren bloß aus dem Sand kommt!
Der Wagen kommt frei, aber er tut sich sehr schwer. Sie meinen, dass der Wagen wohl extrem schwer ist und deshalb 20psi noch zu viel ist. Also wird bis auf 15psi abgelassen.
Jetzt ist das Fahren im hohen Sand kein Problem mehr. Er fährt uns den Camper um die Kurve und auf Stellplatz 3, der ist etwas geschützter, da kommt sowieso niemand anderes, das wäre kein Problem.
Die beiden erklären uns auch noch das Problem mit dem Antrieb der Himterreifen. Eigentlich sollte es eine Differenzialsperre bei den Achsen geben, die aber aus kostengründen oft weggelassen wird. So wohl auch bei diesem Wagen, denn sonst dürfte sich ein Reifen nicht eingraben und der auf der anderen Seite bewegt sich nicht einmal.
Wir sollen einfach bei ihnen vorbei kommen, bevor wir wieder fahren, dann würden sie den Reifendruck wieder auf 45psi erhöhen.
Wir schenken Ihnen zum Abschied die Flasche Rotwein, die wir seit Wochen mit durch die Gegend schleppen und schon fast vergessen haben. Sie freuen sich!
Wir sind froh, dass wir unseren Platz gefunden haben und gehen rein, denn draußen wird man regelrecht sandgestrahlt. Der Wind hat wieder mächtig aufgedreht.
Die erste Gasflasche ist leer, wir haben zwei à 1,25 kg. Wir haben anscheinend so viel verbraucht, als wir bei dem Wind versucht haben draußen zu kochen.
Zum Sonnenuntergang gehen wir kurz nochmal raus. Er ist wieder einmalig, besonders da auf der anderen Seite der Vollmond aufgeht.
Dann aber wieder schnell rein, es ist ganz schön frisch geworden.
Der starke Wind bleibt die ganze Nacht über.
17.09.
Nach Sonnenaufgang flaut der Wind merklich ab. Er kommt jetzt auch vom Land, sodass es hinter det Kurve, wo man noch gut die Spuren, wo wir stecken geblieben sind, erkennen kann, viel angenehmer ist. Gestern wurde man hier weggeweht.
Wir machen es uns gemütlich und beobachten das Meer. Es sind schon hohe Wellen, die sich da am Riff überschlagen.
Ein Greifvogel sitzt wieder – wie auch gestern schon – auf seinem Aussichtspunkt.
Ein Mann mit einem Jeep kommt vorbei, um nach uns zu sehen. Bestimmt hat Phil ihn geschickt. Er will wissen ob wir den Stellplatz gut erreicht hätten. Wir erklären ihm, dass uns die Nachbarn helfen mussten und auch nochmal helfen, wenn wir wieder fahren. Zufrieden, dass alles geregelt ist, fährt er wieder ab.
Wir machen einen Strandspaziergang nach Süden, aber bis zum Lefroy Noth Point kommen wir nicht, das ist einfach zu weit. Schöne Muscheln finden wir hier. Die kleinen Türmchen haben wir noch nie irgendwo anders gesehen.
Direkt in der Kurve am Wasser werden die Wasservögel immer mehr.
Wir haben einige Freunde gefunden, die ein paar Fliegen fangen. Sie fliegen sogar unter der Markise vor uns her, um sie zu fangen.
Es ist Mittag und richtig schön warm. Wir wollen das Riff erkunden. Es ist ein gutes Stück vom Strand entfernt. Zuerst laufen wir ca. 100 m ins Wasser und der Rest wird geschnorchelt. Es gibt viel Strömung, seitlich aufs Meer, deshalb muss man aufpassen, das man nicht abgetrieben wird.
Am Riff angekommen sind wir erst einmal enttäuscht, denn die Korallen haben kaum Farbe. Es gibt ein paar bunte Fische, aber das ist erst einmal alles. Ob das auch weiter draußen so ist, können wir nicht nachprüfen, dazu ist die Strömung zu stark.
Wir sehen dann aber doch noch eine große Schildkröte, die an uns vorbei schwimmt und einen riesigen Stachelrochen, der sich im Sand eingebuddelt hat. Es gucken nur die großen Kulleraugen raus. Jetzt geht es zurück, denn es ist noch weit bis zum Strand.
Zum Sonnenuntergang wird det Wind wieder heftiger. Wir entscheiden, morgen doch weiter zu fahren nach Exmouth und uns den Cape Range Nationalpark anzusehen.
Am 18.09. als die Sonne aufgeht, steht auf der anderen Seite der noch fast volle Mond. Das sieht toll aus.
Um 7.45 Uhr sind wir abfahrbereit. Wir fahren zu unseren Nachbarn. Det Hund begrüßt uns als erster. Der Sohn kommt auch direkt hinterher. Wir sollen besser zum Tor fahren und uns dort treffen, da würde der Wagen besser stehen zum Reifen befüllen. Wir fahren schon mal vor und schließen das Tor auf.
Er kommt direkt hinterher. Der Jeep ist super ausgerüstet, hat alles integriert. Der Kompressor läuft über die Autobatterie. Er macht dazu nicht mal die Zündung an. Warum auch? Er hat ja sowieso zwei starke Batterien.
Jetzt sieht man erstmal richtig, wie platt die Reifen sein müssen, um im hohen Sand fahren zu können.
Es dauert über 20 Minuten, bis alle Reifen aufgepumpt sind auf 40 PSI. Er hat sich für eine Zwischenlösung entschieden, damit die Reifen nicht zu hart sind.
Er gibt uns noch Tipps für die Gibb River Road. Wir sollen sie mit einem Reifemdruck von hinten 30 und vorne 25 PSI befahren. Haben wir notiert!
Seine Mutter hätte sich übrigens sehr über den Wein gefreut, sie liebt Wein.
Jetzt geht es die 19 km zurück zur Ningaloo Station. Schon auf dem Hinweg ist uns ein merkwürdiger Baum aufgefallen.
An der Ningaloo-Station in Homestead rechnen wir kurz mit Phil ab, er hat es eilig heute, will mit einem Bagger weg.
Jetzt haben wir bereits 2000 km an der Westküste zurückgelegt.
Wir werden auf den 30 km bis zur Straße wieder ordentlich durchgeschüttelt. Als Entschädigung sehen wir aber wieder Kängurus und eine Emu-Mutter mit 5 Jungen. Sind die nicht süss?
Es sind schon 28 Grad und wir haben noch nicht einmal 10 Uhr. Man merkt, dass wir uns wieder weitet weg vom Meer befinden.
Um 10.10 Uhr haben wir endlich die Strasse wieder erreicht. Wir sind erleichtert. Dieses Geschüttel hat endlich ein Ende! Wir haben bereits 30 Grad.
Bis Exmouth simd es 100 km. Termitenhügel gibt es auch hier wieder reichlich. Deshalb heißt wohl auch der Parkplatz auf der Strecke „Tetmite Nest“.
Es laufen noch ganz viele Tiere vor dem Auto über die Strasse, Emus, mit und ohne Jungtiete und auch eim Schaf mit zwei Jungen. Man muss wirklich vorsichtig fahren.
Für heute abend haben wir uns schon mal im Ningaloo Caravan Holiday Park angemeldet.
Jetzt geht es aber, nachdem wir unsere Vorräte aufgefüllt haben, in den Cape Range National Park. Da wir einen Nationalpark Pass für 4 Wochen haben, werden wir an der Einfahrt zum Park durchgewinkt. Im Park gibt es viele Buchten, zum Schnorcheln oder einfach Genießen. Wir haben uns für die Tourquoise Bay entschieden. Sie ist ca 25 km südlich von der Parkeinfahrt. Es hat sich gelohnt, hier her zu fahren. Es ist zwar erstmal ein bisschen voller als in Winderabandi, aber nicht schlechter.
Schnorcheln kann man hier zwar auch und das Riff ist auch näher, aber die Strömung ist sehr stark, selbst in Ufernähe. Der Sand ist hier extrem grob, trotzdem sackt man wie beim feinen Sand sehr tief ein.
Wir genießen einfach den Ausblick und schwimmen ein bisschen.
Am Nachmittag wird es spannend am Riff. Wir beobachten mehrere Haie, die dort kreisen.
Gegen 17 Uhr fahren wir zurück, aber die Fahrt ist anstrengend. Unzählige Kängurus sitzen am Straßenrand und man weiß nie, ob sie nicht auf die Fahrbahn hüpfen. Es sieht wirklich so aus, als wären sie alle zusammen gekommen, um zu schauen, wer da heute noch so vorbeifährt. Man muss ständig aufpassen, eins hüpft ins Gebüsch und man sollte meinen, das daneben sprint hinterher. Nein, das springt vors Auto, wenn man schon fast vorbei ist und nur noch so eben bremsen kann.
Wir sind froh, als wir vor Sonnenuntergang Exmouth erreichen. Wir wollen noch schnell tanken und fragen auch, ob sie Gasflaschen befüllen. Grundsätzlich ja, aber heute ist es schon zu spät.
Wir fahren auf den Campingplatz und gehen erst einmal ausgiebig duschen. Das Bad im Meer ist zwar klasse, aber man muss sich ja auch mal die Haare waschen.
Dann wird wieder gekocht, drinnen natürlich, wie jetzt immer.
Am 19.09.fahren wir nach dem Frühstück erstmal links um die Ecke zu Auto pro parts professionals, um einen mobilen Kompressor zu kaufen. 8.30 öffnen sie. Das klappt auch auf Anhieb. Er wird an den Zigarettenanzünder angeschlossen und es soll 20 bis 25 Minuten pro Reifen dauern, bis sie aufgepumpt sind. Das sehen wir dann bestimmt später!
Jetzt geht es nochmal zur Caltex-Tankstelle. Dort wird unsere Gasflasche befüllt.
Unsere Wasservorräte zum Spülen und Kochen haben wir auch noch aufgefüllt.
Um 8.40 Uhr können wir endlich starten. Wir wären gerne eher losgefahren, weil es 700 km bis zum Karjini Nationalpark sind, aber ohne Kompressor wollten wir dann doch nicht mehr los. Bei 110 km/h Höchstgeschwindigkeit dauert das eine Weile.
Heute lässt uns zum ersten Mal das Navi im Stich dad wir von unserer Agentur bekommen haben. Es zeigt einfach nicht die kürzeste Strecke zum Karjini NP an. Es sind immer mindestens 400 km mehr, egal was wir eingeben. Wir müssen unser Handy zum Navigieren nehmen, zum Glück haben wir das zu diesem Zweck für Australien gut ausgerüstet mit einer entsprechenden Karte. Jetzt stimmt die Strecke und auch die Kilometer kommen hin!
Nach ca. 150 km erreichen wir wieder den North West Coastal HWY. Im Landesinneren wird die Erde auch direkt wieder rot. Heute ist es selbst hier sehr windig, mit stärkeren Böen.
Wir lassen das falsche Navi immer parallel laufen, weil wir den Fehler finden wollen und hoffen, dass irgendwann, wenn wir nicht das machen, was es will, nämlich ständig abbiegen oder umdrehen, dann irgendwann die richtige Strecke gefunden wird. Weit gefehlt! Es wird immer schlimmer! Schließlich sind es schon über 1000 km mehr!!!
Wir verlieren ca. Eine Stunde wegen einer mehr als 30 km langen Baustelle. Immer wieder ist es nur einspurig
und wir müssen den Gegenverkehr abwarten. An einer Stelle müssen wir sogar mehr als 20 Minuten warten.
Es staubt fürchterlich, wenn die großen Maschinen sich auf der roten, trocken Erde fortbewegen. Da nützt auch ein Fahrzeug, das Wasser sprengt nicht besonders viel.
Hier auf det Strecke sind extrem viele Roadtrains unterwegs. Immer, wenn einem einer entgegen kommt, gibt es so einen Unterdruck, dass man automatisch zusammenzuckt.
Jetzt wird es hügelig. Ein Berg ist auch in Sicht. Auf der Fahrbahn gibt es hier Markierungen. Der Highway wird hier auch als Flughafen genutzt.
Direkt nach der Flughafen-Strecke funktioniert plötzlich das Navi wieder richtig!! Es scheint irgendwelche Probleme mit diesem kleinen Teilstück gehabt zu haben!
Nach 275 km erreichen wir endlich um 12 Uhr das Nanutarra-Roadhouse.
Hier essen wir kurz zu Mittag, tanken und machen dann Fahrerwechsel. Diesel kostet hier schon mehr als 30 Cent pro Liter mehr, als vor ein paar Tagen noch in Kalbarri. Wir erhöhen den Reifendruck auch wieder auf 45 PSI.
Ein paar Kilometer hinter dem Roadhouse fahren wir vom HWY rechts ab nach Tom Price.
Auf der linken Seite ist jetzt der Mount Stuart.
Es gibt immer mal wieder kleinere Bergzüge,
aber dazwischen ist alles flach. Wildblumen gibt es auch wieder reichlich.
Man sieht hier wirklich oft Greifvögel am Himmel kreisen.
Irgendwann geht es geradeaus und rechts nach Tom Price. Die Strecke geradeaus ist Schotterpiste und es steht etwas von Minenfahrzeugen geschrieben. Wir fahren lieber rechts. Ob das vielleicht weiter ist, bekommen wir nicht raus.
Wieder gibt es eine Baustelle, aber nur eine kleine.
Wir kommen durch den Minenort Paraburdoo. Hier fällt alles etwas größer aus, als bei uns.
80 km sind es von hier aus noch bis nach Tom Price.
Man kommt noch an zwei Communities der Aborigines vorbei.
Um 16 Uhr sind wir am Abzweig, wo es rechts in den Nationalpark geht, wir fahren aber weiter geradeaus nach Tom Price. Es sind noch 10 km und es wird dringend empfohlen, hier noch einmal vorher zu tanken.
Wir kommen auch am Mount Nameless vorbei, dem Berg ohne Namen.
Um 16.50 Uhr sind wir an der Parkeinfahrt, endlich. Man muss seine Eintrittsgebühr wiedet an einer Box an der Infotafel entrichten – wir natürlich nicht, wir fahren direkt weiter.
Bis zur Camping-Möglichkeit „Eco Retreat“ sind es immer noch 28 km.
Wir werden super freundlich empfangen und dann werden uns auch noch die verschiedenen Wandermöglicheiten gezeigt. Wir bekommen einen Platz im „Grevillea Lopp“ und folgen der Beschilderung und dem Plan, den wir bekommen haben. Der Platz war ganz leicht zu finden.
Da die Sonne bald unter geht, machen wir noch einen kurzen Spaziergang. Hier gibt es mal wieder viele Termitenhügel.
Der Weg führt zum Joffre Gorge Lookout. Ein toller Blick.
Dann geht es zurück zum Camper, Abendessen und die Bilder für den Blog vorbereiten.
Am 20.09. stehen wir bereits um 5 Uhr auf. Um 6 Uhr geht die Sonne auf. Um 7.10 beginnen wir bereits unseren ersten einstündigen Walk, den Weano Gorge Walk. Es sind erst 12 Grad.
Er führt vom Parkplatz am Ende der Piste zuerst etwas oberhalb der Schlucht entlang und dann geht es stufenartig runter.
Die Schlucht ist mal schmaler, mal breiter und manchmal wechselt man auch die Seite über Steinplatten durchs Wasser, aber immer geht es zwischen den steilen Felswänden rechts und links durch. Die Sonne kommt noch nicht bis zum Boden der Schlucht, es ist einfach noch zu früh.
Es ist atemberaubend, einfach einmal stehen zu bleiben und sich umzuschauen. Die Felswände sind einfach gigantisch hoch.
Die Wände bestehen aus ganz vielen Schichten verschiedener Gesteine – größtenteils aber Eisenerz – die wie Platten übereinander geschichtet sind ,die mal mehr, mal weniger nach vorne herausstehen. Dazwischen gibt es unzählige Hohlräume, die mit Spinnennetzen überzogen sind. Dementsprechend gibt es hier auch viele Spinnen.
Die erste ist ungefähr 10 cm groß, die anderen beiden ca. 2 cm.
Am Ende der Schlucht geht es dann treppenartig wieder nach oben.
Danach gehen wir zur anderen Seite det Piste und beginnen den Hancock Gorge Walk. Er führt direkt treppenartig runter, allerdings sind die Stufen höher und viel ungleichmäßiger. Es ist schwierig. Dann liegt ein steiler Felsabschnitt vor uns, der nur mit zwei aufeinander folgenden Leitern bewältigt werden kann.
Unten in der Schlucht angekommen, geht es jetzt immer neben dem Gorge entlang,
allerdings meistens über die an den Wänden überstehen Festplatten, da der Gorge die ganze Schlucht ausfüllt.
Das ist sehr beschwerlich, dich immer an den Platten entlang zu hangeln. Wir gehen nicht bis zum Ende der Schlucht, zum Kermits Pool, sondern nur bis zum Amphitheater, denn hier stehen alles Knie tief unter Wasser. Da durchzulaufen haben wir keine Lust.
Wir kehren um und suchen uns ein sonniges Plätzchen und machen eine Pause. Jetzt, wo es schon 9.30 Uhr ist, steht die Sonne schon ganz hoch und kommt bis zum Boden der Schlucht.
Ein Vogel Pärchen kommt zum Trinken ans Wasser.
Wunderschöne kleine Blümchen gibt es hier. Ob das Orchideen sind?
Wir klettern Leitern und Treppen wieder rauf und gehen noch zu zwei weiteren Lookouts, dem Junctiom Lookout
– hier geht es mal richtig tief runter –
und dem Oxer Lookout
Hier kommen 4 Gorges zusammen. Von links nach rechts sind das: Weano Gorge, Red Gorge, Joffre Gorge und Hancock Gorge.
Jetzt fahren wir zurück, am Eco Retreat vorbei und dann biegen wir links ab in Richtung Dales Gorge. Die Piste ist hier richtig ausgefahren und man wird wieder ordentlich durch geschüttelt. Ab dem Abzweig zum Visitor Center ist die Straße dann zum Glück wieder asphaltiert. Nach 50 km erreichen wir, um 11.30 Uhr endlich den Campsite an der Dales Gorge. Es sind jetzt angenehme 22 Grad.
Wir registrieren uns an der Rezeption und bekommen wieder einen Platz zugewiesen. Wir sind im Bungarra Loop. Einen Plan gibt es auch wieder dazu.
Wir fahren aber erstmal noch zum nahegelegenen Parkplatz des Dales Gorge Walk. Bevor wir losgehen, packen wir noch Proviant ein.
Wir gehen zuerst einmal oben am Dales Gorge entlang.
Hier gibt es viele Eukalyptusbäume.
Es duftet wunderbar.
In verschiedenen Bäumen nisten Honigbienen.
Es gibt einige spektakuläre Aussichtspunkte, das ist hier der Three Ways Lookout.
Am Ende der Schlucht ist der Circular Pool.
Der Weg zurück führt durch die Schlucht. Um runter zu kommen, muss man wieder ein Stück zurück gehen. Jetzt führen wieder eine ungleichmäßiger Steintreppe nach unten. Das letzte Stück muss man wieder eine Leiter runter klettern.
Unten angekommen, ist die Schlucht sehr breit.
Dann geht es immer wieder über Steinplatten rauf und runter, auch durch einen Wald.
Manchmal geht der Weg auch über Steine durchs Wasser
und ab und zu gibt es kleinere Kaskaden.
Wo so viel Wasser ist, da gibt es auch immer Libellen.
Warane gibt es auch hier!
Manchmal wird es auch eng
und ab und zu, wenn man nicht gut aufpasst, dann auch nass.
Am Ende der Schlucht sind dann die Fortescue Falls.
Jetzt geht es über Treppen nach oben. Das Autothetmometer zeigt immer noch 28 Grad an und es ist schon 16.30 Uhr.
Dales Gorge hat mir heute am besten gefallen, weil es so abwechslungsreich war.
Wir fahren dann zu unserem Platz für diese Nacht und ruhen uns erstmal aus. Später gibt es dann etwas zu Essen.
Ein Versuch, draußen zu essen, scheitett schon nach einer Minute. Die Fliegen stürzen sich auf uns, so dass wir nur noch schnell alles greifen und rein flüchten.
Heute gucken wir mal wieder den Sternenhimmel an, solange der Mond noch nicht auf gegangen ist. Man sieht sogar mehrere Sternschnuppen. Blöd ist nur, dass unsere Nachbarn rechts und links gerade erst ihr Essen kochen – draußen natürlich, mit viel Licht.
Wir kriegen mit einer Besichtigung über eine Minute trotzdem ein schönes Bild vom Kreuz des Südens hin.
Auch die Milchstraße, die nach und nach, je dunkler es wird, immer besser sichtbar wird kommt super aufs Foto.
Beim nächsten Bild der Milchstraße ist uns dann doch glatt die ISS durchs Bild geflogen!
Am 21.09. geht es um 7.30 Uhr los. Wir nehmen die östliche Ausfahrt des Karjini NPs und fahren auf dem Great Northern HWY nach Norden.
Hier auf der Strecke nach Port Hedland, da fahren jetzt die richtig langen Roadtrains. Bis 100 m können sie hier sein, meist beladen mit Eisenerz, das zur Verladung in den Hafen von Port Hedland gebracht wird oder zur Verladung auf die langen Eisenerzzüge, die bis zu 200 Waggons und 2 km Länge erreichen.
Am Auski Roadhouse auf dem Parkplatz kann man sie dann mal fotografieren.
Alle 2 Minuten kommt einem hier einer entgegen, das ist Wahnsinn!
Hier gibt es aber auch eine Mine nach der anderen. Immer wieder gibt es deshalb auch Ausfahrten zum Highway. Zum Glück gibt es dann immer eine zusätzliche Überholspur. Bis diese riesen Gefährte mal auf Geschwindigkeit kommen, das kann schon mal dauern.
Die Flüsse hier sehen alle so aus wie der Todd River in Alice Springs, völlig ausgetrocknet. Es ist ausgesprochen selten, dass wir mal Bäche sehen, die Wasser führen. Flüsse noch viel seltener. Und die Flussbette sind immer riesig breit, manchmal mehr als einen halben Kilometer.
Es ist gerade mal 10 Uhr und es sind jetzt schon 30 Grad.
Immer mal wieder sehen wir Flächen, wo es gebrannt hat, aber der Natur scheint das nicht viel auszumachen, selbst die Bäume erholen sich schnell davon – so auch hier. Die Brandgefahr wird im Moment allerdings immer als gering eingestuft. Alle Tafeln waren immer im grünen Bereich.
Von der Red Bank Bridge hat man einen wunderbaren Blick auf das Rio Tinto Salzwerk. Wir parken davon und laufen auf die Brücke.
Auf der anderen Seite stehen Eisenerzzüge, aber leider nicht die richtig langen.
Wir fahren erstmal tanken und einkaufen, denn unsere Vorräte sind aufgebraucht. Etwas Frisches soll es auch sein. Die Wassermelonen sind aber riesig und keine ist aufgeschnitten. Wir fragen eine Angestellte, die weiter entfernt ein Regal einräumt und mit Sicherheit nicht für Obst zuständig ist. Sie schaut sich kurz um, ist aber niemand in Sicht, auf den sie verweisen könnte. Sie schnappt sich eine Melone, geht ins Lager und kommt nach einer Minute mit vier Stücken, die in Folie verpackt sind, zurück. Das hätte bei uns so schnell kein Verkäufer gemacht, wenn er nicht zuständig wäre. Hier ist das anders, das merkt man immer wieder. Wenn man nur suchend herumschaut, wird man gleich angesprochen, ob man Hilfe braucht.
Da wir uns erhoffen, am Hafen mehr von den Erzzügen oder die richtig langen Roadtrains sehen zu können, fahren wir da noch hin. Leider kann man auch da nichts sehen. Etwas enttäuscht fahren wir dann zu der „De Grey River Rest Area“, wo wir übernachten wollen. Es sind nur noch 85 km, so dass wir schon um 15 Uhr ankommen. Obwohl das Campingzeichen an der Straße überklebt ist, stehen hier schon einige und wir suchen uns auch ein Plätzchen im Schatten,
in der Nähe des Flusses. Wo ist er eigentlich?
Auch dieser Fluss ist sehr trocken. Immerhin gibt es noch ein paar Wasserlöcher, so dass die hier rumlaufenden Kühe Wasser finden. Sie kommen uns auch direkt mal besuchen.
Wir stehen in einem wunderschönen Eukalyptus-Wäldchen, nicht weit vom Flussbett entfernt. Es duftet herrlich und schön schattig ist es auch.
Gegen 16:30 Uhr fliegen dann mit reichlich Geschrei mehr als 100 Kakadus über uns hinweg. Ein paar lassen sich auch in den Bäumen nieder und irgendwann fliegen alle nochmal über uns hinweg, bevor es wieder leiser wird.
Da es heute sehr warm ist, wird draußen gekocht. Erstmal gibt es süße Toasts aus dem Jaffle-Eisen mit Honig und Bananen gefüllt.
Dann wird für das Abendessen Feuerholz gesammelt. Mal sehen ob das hier klappt. Bisher war es ja immer zu windig.
Wir bekommen immer wieder Besuch vom kleinen Marvin. Er findet die Kühe, die meist in unserer Nähe grasen und unser Feuer einfach klasse.
Es gibt Mais, Folienkartoffel und Lammkoteletts vom Feuer. Das schmeckt besser, als vom Gasgrill!
Es ist ganz windstill und warm, deshalb laufen wir ins trockene Flussbett und schauen nochmal die Sterne an. Die Venus steht ganz tief im Lichtkegel der bereits untergegangen Sonne. Später ist sie dann verschwunden. Schade, denn sie war ganz hell. Darüber steht der Saturn und ganz oben am Horizont der Mars. Er ist als oranger Punkt auch sehr hell zu erkennen. Rund herum ist die Milchstraße.
Hier im Flussbett ist aber auch wirklich alles stockdunkel. Von weitem sehen wir nur das Flackern des Feuers unserer Nachbarn. Sie haben Marvin dann doch mal zum Schlafen bekommen. Beinahe wären wir schon eingeschlafen bei den Schlafliedern, die ihm vorgesungen wurden. Bei ihm hat das aber zuerst gar nicht geholfen.
Sie waren im Bungle Bungle und raten uns davon ab, es wäre einfach zu heiß dort. Die Bademöglichkeit wären auch alle ausgetrocknet. Also dann wohl doch eher Gibb River Road.
Am 22.09. sind es bereits um 7.30 Uhr 25 Grad. Viel weniger, vielleicht 20 waren es auch die ganze Nacht. Wir sind fertig und fahren weiter Richtung Broome.
Am Pardoo Roadhouse machen wir einen kurzen Stopp – im Schatten, unter einem Baum, bei laufendem Motor und Klimaanlage – um zu entscheiden, wo wir die nächste Nacht bleiben wollen. Es ist 8.30 Uhr und wir haben 32 Grad. Hier ist Internet und hier kann man mal recherchieren.
Wir entscheiden uns für die Barn Hill Station Stay. Ein Telefonat genügt, wir können kommen, es ist genügend frei.
Die Straße hier ist wieder meist einfach nur gerade, wenn sich nicht gerade alles spiegelt, kann man kilometerweit sehen. Meistens ist alles nur spärlich bewachsen,
aber es gibt auch Ausnahmen.
Seit tagen haben wir nur pure Sonne, es gibt einfach keine Wolken! Der Himmel hat wieder eine tiefblaue Farbe.
Als uns ein Roadtrain entgegen kommt, fliegt uns ein Stein entgegen, jetzt ist eine Macke in der Windschutzscheibe. Ist zum Glück nicht so schlimm, hätte schlimmer sein können. Versicherungs-technisch sind zwei Windschutzscheiben bei unserem Vertrag inklusive.
Der Highway ist meist mehr als 10 km vom Meer entfernt. Auf Höhe des Wallal Down Points ist es etwas näher zum Meer. Wir wollen uns den 80 – Miles-Beach anschauen.
Der Campingplatz Wallal Downs ist gut besucht,
aber am Strand ist fast nichts los. Strand soweit das Auge reicht.
Das Meer ist weit weg, der Strand ist sehr breit. Wo sich die Wellen überschlagen ist das Meer aufgewühlt vom Sand, aber dahinter ist es türkisblau. Das sieht einfach toll aus.
Wir laufen bis zum Wasser. Hier ist das Meer richtig schön warm, da ist es angenehm zum Schwimmen. Da kann man auch mal länger drin bleiben. Jetzt scheint die Flut zu kommen. Da wo wir gerade noch im Trockenen standen, ist jetzt schon Wasser.
Es gibt meist sehr große Muscheln, sogar Austern.
Aber was ist das?? Ob das eine Art Seestern ist?
Wir fahren weiter, es wird direkt wieder wärmer zum Highway hin. Was die paar Kilometer ausmachen, ist enorm. Die leichte Brise, die wir am Wasser hatten, ist wieder vorbei, die Luft steht.
Es sind noch 235 km bis zur Barn Hill Station.
Am Sandfire Roadhouse fahren wir vorbei und tanken nicht. Wir schaffen es noch mit der Tankfüllung bis zum Campingplatz und da kann man ja dann mit einem oder beiden Reservekanistern betanken, um bis nach Broome zu kommen. Wir sehen es einfach nicht ein, an einem Roadhouse 20 Cent pro Liter mehr zu bezahlen, als bei Tankstellen in Städten, wenn es nicht nötig ist.
Um zum Barn Hill Station Stay zu gelangen, muss man vom Great Northern HWY noch eine ca. 10 km lange Sandpiste Richtung Meer fahren. Es gibt drei Tore, die man öffnen und wieder schließen muss wegen der Kühe.
Wir sind jetzt schon 4000 km gefahren.Anmelden kann man sich erst zwischen 14 und 16 Uhr, abet wir sollen uns schon mal einen schönen Platz aussuchen und dahin fahren alles weitere dann später.
Wir nehmen den Platz mit der Bezeichnung „Brangus 72“. Da gibt es den ganzen Tag Schatten, die Plätze sind rar. Bis zu den Toiletten und Duschen ist es auch nicht weit.
Der Platz ist“ powered“, das heißt hier gibt es Strom. Ist vielleicht ganz prima bei den hohen Temperaturen – zuletzt zeigte das Auto 37 Grad an – da kann man dann auch mal die Klimaanlage anmachen und den Kühlschrank wieder auf 2 Grad runter drehen.
Eine Waschmaschine gibt es auch. Wir haben einiges zu waschen und stellen eine Maschine an. Die Wäscheleine wird eingeweiht und zwischen zwei Bäumen gespannt.
Zuerst allerdings scheint es, als wäre es zum Strand sehr weit und man müsste mit dem Auto hinfahren, denn da geht eine lange Sandpiste an den Klippen vorbei und schlängelt sich zum weit entfernten Strand.
Bei näherem Hinsehen merkt man aber, dass genau hier der Strand wieder eine Kurve macht. An der anderen Seite ist er viel näher. Man geht über eine Treppe die roten Klippen hinunter
und ist direkt am breiten Strand.
Das Meer ist herrlich, nicht zu warm und nicht zu kalt. Einfach klasse!
Wir haben uns erst einmal nur für eine Übernachtung angemeldet, wollen erstmal ausprobieren, wie gut das Internet hier ist. Wir müssen ja endlich mal wieder Bilder und Text einstellen und einiges recherchieren wegen der Gibb River Road.
Wir finden sehr schnell heraus dass das Internet hier wirklich schnell ist und stellen schon mal ein paar Bilder vom Karjini NP ein.
Jetzt ist es 16.30 Uhr und nicht mehr so heiß. Wir wollen jetzt lieber nochmal zum Strand bis zum Sonnenuntergang.
Das kann ja nicht wahr sein, da sind doch tatsächlich ein paar kleine Wolken!
Die Felsen am Strand leuchten noch 20 Minuten vor Sonnenuntergang in orange
kurz bevor sie dann untergeht in einem strahlenden rot.
Wir genießen das Farbenspiel bis zum Schluss und gehen dann zurück zum Camper.
Jetzt wird gekocht. Wir können heute sogar draußen essen, es gibt keine Fliegen hier – sehr angenehm! Das Licht draußen am Wagen zieht auch nicht übermäßig viele Motten an. Die Geräuschkulisse ist mal wieder klasse. Undefinierbare Laute kommen oft zur Grunduntermalung der zirpenden Grillen.
Später geben die Kakadus im Baum neben uns keine Ruhe. Sie scheuchen sich immer wieder gegenseitig unter großem Getöse auf.
Die Temperatur geht bis auf 25 Grad runter und die Luftfeuchtigkeit geht bis 85 rauf. Wir nehmen die Wàsche, die eigentlich schon ganz trocken war von der Leine, sie ist wieder feucht. Da haben wir wohl etwas zu lange gewartet.
Am 23.09. werden wir wieder von ganz viel Vogelgezwitscher geweckt. Einige pfeifen schöne Melodien, andere nur Töne, die aber glasklar. Und dann gibt es leider auch welche, die nur krächzen.
Komisch ist nur, dass es schon 6.50 Uhr ist und keine Sonne zu sehen ist. Sie geht hier eigentlich um 5.40 Uhr auf. Es ist tatsächlich total wolkig und es geht ein leichter, angenehmer Wind. 25 Grad, die hatten wir auch gestern abend noch, dann ist es nicht weiter runter gegangen.
Heute Morgen gibt es wieder Fliegen, aber sie halten sich noch in Grenzen, so dass wir draußen frühstücken können. Wir müssen ein bisschen was abgeben die taubenähnlichen Vögel mit dem Krönchen laufen um uns herum.
Die Temperatur geht schnell auf 30 °C hoch.
Wir melden uns erstmal für eine weitere Nacht auf dem Campingplatz an.
Solange es noch einigermaßen angenehm ist, gehen wir zum Strand. Es ist immer noch leicht wolkig und es geht ein angenehmer Wind. Das wird aber nicht mehr lange so sein.,denn die Wolkendecke wird dünner. Wir sind ganz alleine weit und breit keine Menschenseele – ganz alleine sind wir trotzdem nicht es gibt unheimlich viele Möwen hier heute.
Um 10 Uhr ist schon keine Wolke mehr zu sehen, der Wind ist aber zum Glück geblieben.
Es wird immer wärmer und so langsam haben wir auch erstmal genug Sonne abbekommen. Da wir uns auf die weitere Tour vorbereiten wollen, gehen wir zurück zum Camper.
Das Internet ist heute grottenschlecht. Alle beklagen sich. Es nützt aber nichts, wir können nur hoffen, dass es im Laufe des Tages besser wird, denn wir brauchen es auch. Es ist echt schwierig, etwas im Internet zu suchen, wenn die Verbindung ewig weg geht. Also später noch mal probieren.
Der Wind bleibt heute kräftig. Es sind auch nur 29°C geworden, dass ist schon fast kühl. Wir haben hier mit den Temperaturen anscheinend richtig Glück. Man hat uns nämlich erzählt, dass es vor 2 Wochen hier 45 Grad heiß war.
Irgendwie wird das Internet auch nicht besser. Immerhin konnten wir uns ein Dokument herunterladen, wo die Gibb River Road beschrieben wird. Wir brauchen auf jeden Fall noch eine Karte, die es wohl in den Visitor Centern gibt. Da werden wir morgen in Broom nach gucken.
Unsere Wasservorräte haben wir auch schonmal aufgefüllt.
16:15 Uhr geht es nochmal an den Strand, warten auf den Sonnenuntergang, aber es wird wieder wolkig. Hoffentlich wird das was.
Die Sonne kann sich nicht mehr durch die Wolken kämpfen. Es ist zu wolkig.
Abends ist bei unseren Nachbarn immer „Versammlung“. 4 weitere Nachbarn kommen mit ihren Stühlen und damn wird gequatscht.
Wir kochen heute draußen, es gibt mit Knoblauch und Rosmarin marinierte Lammkoteletts. Es zieht eine ganz schöne Duftwolke über den Platz. Als wir mal wieder rüber schauen, hat sich der Clubmitglieder aufgelöst!! Aber doch nicht etwa unseretwegen??
Am 23.09. stehen wir schon um 5.30 Uhr auf. Es dauert eine ganze Zeit, alles zusammen zu packen. Mit einem Reservekanister wird betankt.
Um 7.15 Uhr geht es los Richtung Broome, aber erstmal müssen wieder die ca. 10 km Sandpiste mit den drei Toren bewältigt werden, bis man den Highway erreicht
Dann wird es auch direkt haarig auf dem HWY. Ein Fahrzeug fährt vor uns, dass zwei überbreite „Oversize “ – Fahrzeuge ankündigt.
Das mit dem Überholen wird deshalb so schwierig, weil man den rechten Schotterstreifem mit benutzen muss, da stehen aber blöderweise im Abstand von einigen 100 m Fahrbahnbegrenzungspfosten. Und dann sind auch noch zwei von diesen überbreiten Fahrzeugen hintereinander. Wir jedenfalls waren froh als wir vorbei waren!
Die Erde ist hier nicht immer nur rot, manchmal auch hellgrau. Durch den Bewuchs fällt das nicht immer sofort auf, man sieht es aber spätestens dann, wenn die Termitenhügel diese Farbe haben. Das sieht so ungewohnt aus, weil wir ja nur die roten gewöhnt sind, dass es sofort auffällt.
Wir haben bei Apollo angerufen, da wir uns die Erlaubnis, um die Gipp River Road befahren zu dürfen, einholen müssen.
Wir steuern mal direkt den Gantheaume Point an.
Hier kann man ca. 130 Millionen Jahre alte Dinosaurierfussabdrücke bewundern.
Der Punkt auf den roten Felsen ist auch einfach wegen der tollen Aussicht auf den Cable Beach schön.
Als erstes finden wir eine Tankstelle. Der Reservekanister wird auch wieder gefüllt. Direkt nebenan ist ein Shoppingcenter mit Supermarkt und Bottleshop, wie praktisch.
Der Bottleshop öffnet erst um 11 Uhr. Naja, bis wir mal so eingekauft haben und in der Nähe des Telstra Shops, wo es ein WLAN gibt, unsere Bilder von den letzten Tagen überspielt haben, wird es wohl auch so weit sein.
Jetzt geht es zum Visitor Center.
Hier war die Karte von der Gibb River Road leider ausverkauft. Man nannte uns aber noch zwei weitere Verkaufspunkte und an der nahegelegenen BP-Tankstelle haben wir sie dann bekommen. Es stehen wirklich viele, nützliche Informationen drin.
Wir fahren Richtung Cable Beach und sehen, dass es sie hier jetzt wohl geben soll:
Direkt am Strand gibt es dann noch eine Informationstafel, die uns das Schwimmen noch etwas mehr versauert.
Außerdem gibt es hier riesige Quallen mit einem Durchmesser von 25 cm! Nein danke! Alles unangenehme Zeitgenossen! Man kann auch einfach nur etwas am Strand relaxen.
Übernachten wollen wir an einem der nördlich gelegeneren Punkte: Willie Creek, Barred Creek, Quandong Point oder Price Point. Einen Hinweis auf die Punkte gibt es nur am Anfang der 25 km langen Piste, nämlich dahingehend, dass die Piste geöffnet ist. Danach gibt es keinen Hinweis mehr. Wir finden den Willie Creek campsite dann in der Nähe der Perlenfarm. Es gibt nicht viel hier, nur die Sandpiste, ein paar Felsen und ein paar Feuerstellen.
Die Feuerwarnstufe ist hier jetzt auf gelb, aber hier ist es ja auch viel wärmer.
Das Internet kommt und geht hier, wie es ihm gerade passt.
Die Sonne versinkt vor einer kleinen Halbinsel und einer Sandbank im Meer.
Morgen geht es dann auf die Gibb River Road.
Ob wir die nächsten 5 Tage, die wir dort verbringen werden, Internet haben werden, wissen wir nicht.
Zusätzlich zur Karte haben wir noch die App Wikicamps runtergeladen. Sie enthält auch nützliche Infos zur Gibb River Road.
Jetzt müssen wir noch einen 4. Teil anfangen, da auch hier wieder Probleme beim Speichern auftreten. Wir sind wohl zu lange unterwegs.